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01 September, 2022

Schinkenturnier in altem Glanz

Schinkenturnier in altem Glanz

„Ich melde mich schon mal fürs nächste Jahr an, damit ich auf jeden Fall einen Platz bekomme“ – wenn man als Organisator am Ende des  zweitägigen Tennisturniers beim Tennisverein eine solche Reaktion hört, dann muss man sich um die Zukunft dieser fast 50jährigen Veranstaltung keine Sorgen machen. Nach zwei Jahren Coronapause hatte das Senioren-Doppelturnier der Hundertjährigen – beide Partner müssen zusammen wenigstens 100 Jahre alt sein – mit 19 Paarungen zwar eine geringere Teilnehmerzahl als früher, aber die Zufriedenheit aller Beteiligten, ob Wiederholer oder Erstteilnehmer, lässt erwarten, dass  man am zweiten Septemberwochenende 2023  wohl mit einem zahlenmäßig stärkeren Feld an der Blumenstraße rechnen kann.

Die sportliche Klasse ist nicht von der Masse abhängig, das wurde bei dieser 48. Auflage bald klar. In den nach der Gruppenphase zusammengestellten  A-, B- und C-Runden standen sich Paarungen gegenüber, die nicht nur sehr ambitioniert, sondern auch auf einem  guten bis hohen sportlichen Niveau um die Schinkenpreise kämpften, Dass man dabei bis ins hohe Alter Spaß haben kann, bewiesen Paul Berkemeier (8o Jahre) Michael Tenhaken (66), die es als das älteste Doppel bis ins Halbfinale der C-Runde schafften und gegen die späteren Sieger ausschieden. Auch der zweimalige A-Sieger Wilfried Bücker (TC Nordwalde) und sein Partner Thomas Profazie (St. Mauritz Münster) zeigten in der A-Runde, dass sie trotz ihrer 134 Gesamtjahre noch nicht zum „alten Eisen“ gehören. Im Halbfinale gelang es ihnen, sich dank ihrer Routine mit 3:6/7:5/10:8 gegen das sehr schwungvoll und unbekümmert auftretende Doppel Jochen Beul/Jochen Schulte (Tennisverein) durchzusetzen. Dann aber mussten sie im A-Finale der Schnelligkeit und Wucht ihrer jüngeren Gegner, Daniel Deventer und Markus Schäche vom TC 22 Rheine, den Vortritt lassen. Deventer/Schäche hatten nicht nur Peter Meintrup (Tennisverein) und seinen Cousin Stephan in einem spannenden Viertelfinale besiegt, sondern auch im Halbfinale ihre Mannschaftskameraden Martin Middendorf/Jochen Temke so stark gefordert, dass Jochen Temke im Match-Tiebreak verletzt aufgeben und seine Hoffnung auf eine Wiederholung des Finalsieges aus 2019 begraben musste. Deventer/Schäche waren im Finale zu keiner Zeit die Strapazen der Vorrunde anzumerken: sie siegten deutlich mit 6:0/6:3.

In der B-Runde schnappte sich das einzige Doppel ohne Emsdettener Beteiligung den Siegerschinken. Miachel Hopster und Ulrich  Steenweg, ebenfalls vom TC 22 Rheine, besiegten in einem hochklassigen Viertelfinale Markus Hegemann/Josef Pölker (Tennisverein) mit 5:7/6:4/10:6. Im Halbfinale mussten Michael Preckeler (Tennisverein)/Alfred Krühler (GW Reckenfeld) mit 6:2/6:1 die Überlegenheit der Rheinenser anerkennen. Im Finale trafen Hopster/Steenweg dann auf die Emsdettener Paarung Christoph Kemper/Dirk Müllmann, die ihnen erheblich mehr abverlangten, aber letztlich doch mit 4:6/6:2/10:5 auf den zweiten Platz verwiesen wurden.

Auch die Siegerschinken der C-Runde blieben nicht in Emsdetten. Die Reckenfelder Niko Helling/Frank Schöpper sicherten sie sich mit einem klaren 6:1/6:1 Sieg gegen Günther Schulze (Tennisverein)/ Alexander Ahlert (RW Greven). Die beiden Viertelfinaldoppel des Tennisvereins, Lothar Harwert/Peter Harverth und Paul Berkemeier/Michael Tenhaken gingen leer aus.Bei der Siegerehrung überreichte Peter Hensmann als Vertreter der Verbundsparkasse die Siegerpreise, Dirk Mönning dankte der Sparkasse für ihr Sponsoring,  sagte allen Spielern Danke für ihr Kommen und ihren stets fairen Einsatz, lobte Stephan Frieg auch im Namen der Teilnehmer für die reibungslose Organisation und gab ein besonders dickes Lob an das  Bewirtungsteam von Svea Gorke, das dazu beigetragen hatte, dass der Tennisverein den Spielern neben den sportlichen Herausforderungen auch mit seinem gemütlichen Umfeld Gründe für ein Wiederkommen in 2023 liefern.